Beruhigungsmittel – wie Weihrauchduft die Seele streichelt
Zuständig für die entspannende Wirkung des Weihrauchs sind vermutlich die Sesquiterpene. Diese können das limbische System im Hirn – und hier vor allem den Hypothalamus – stimulieren. Der stimulierte Hypothalamus gibt daraufhin Hormone frei, die Einfluss auf die Gefühlslage nehmen.
Nicht umsonst taucht der indische Weihrauch auch in einer der beliebtesten tibetischen Medizinal-Rezepturen auf: Padma. Die zerriebenen Kräuter, Gewürze, Harze und Mineralien, aus denen Padma bestand, wurden traditionell in einer kapselähnlichen Papierhülle eingenommen. Die traditionelle Padma-Rezeptur der Tibeter wird mittlerweile von einem Schweizer Unternehmen auch für den europäischen Markt hergestellt. „Padma NervoTib“-Kapseln bedienen sich des Weihrauchs wegen seiner beruhigenden und ausgleichenden Eigenschaften als einer von diversen pulverisierten pflanzlichen Zutaten. Wie bereits an anderer Stelle des Weihrauch-Lexikons beschrieben, hat Weihrauch besänftigende und auf das Nervensystem beruhigend wirkende Inhaltsstoffe.
Diese Wirkung mag auch ein Grund sein, Weihrauch in der katholischen Kirche als Räucherwerk einzusetzen. Auch hier sollte er neben einer reinigenden bzw. desinfizierenden Wirkung seine leicht beruhigende Wirkung entfalten – und vielleicht auch ein bisschen berauschen. Ätherisches Weihrauch-Öl wird in der Duftlampe zu Beruhigungszwecken eingesetzt. Es sorgt durch seine Inhaltsstoffe für eine Entspannung und Entkrampfung der Atemwege, was ebenfalls eine beruhigende Wirkung hat.
Weihrauchöl entfaltet als Beruhigungsmittel zuverlässig seine Wirkung. Es befördert geistige Entspannung, innere Ruhe und Gelassenheit. Stressgeplagte Menschen, ängstliche Menschen und nervöse Naturen können sich wahlweise der Weihrauch-Kapseln oder der ätherischen Olibanum-Öle bedienen, um den Stresspegel abzusenken. Der Atem wird unter dem Einfluss von Weihrauch schon nach kurzer Zeit tiefer. Der Blutdruck sinkt und Ruhe kehrt in den aufgewühlten Geist ein. Dass diese Effekte bereits den Chinesen im alten China bekannt waren, belegt ein Eintrag im „Mingyi Bielu“, einer Aufzeichnung chinesischer Heilkundiger, die 500 nach Christus gelebt haben. Dort wurde Weihrauch als probates Mittel gegen die Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen eingesetzt.
Ein Gedanke zu „Beruhigungsmittel – wie Weihrauchduft die Seele streichelt“
Weihrauch hatte ich ehrlich gesagt noch gar nicht auf dem Schirm gehabt, man lernt nie aus. Macht aber in der Tat Sinn, die Leute in der Kirche ein wenig zu beruhigen.
Grüße, Stefan