Morbus Crohn

Morbus Crohn

Dass Weihrauch eine erstaunlich gute Wirkung bei Morbus Crohn, einer schubweise auftretenden chronisch-entzündlichen Darmerkrankung hat, wurde unter anderem bei einer Pilotstudie von Dr. Frank Seifert deutlich. Seifert arbeitet am Universitätsklinikum Mannheim. Er führte 2001 die Studie an 75 Patienten mit Morbus Crohn durch. 40 seiner Patienten wurden damals über einen Zeitraum von acht Wochen täglich mit 3,6 Gramm Weihrauchextrakt behandelt. Die anderen 35 Patienten erhielten über denselben Zeitraum das Standardmedikament Mesalazin.

Das Ergebnis dieser Studie war ermutigend. Seifert stellte fest, dass bei den mit Weihrauch behandelten Patienten der Aktivitätsindex der Erkrankung um 90 Punkte gesenkt werden konnte. Bei den Patienten, die der Standardbehandlung unterzogen worden waren, waren es nur 53 Prozentpunkte. Bei allen in die Studie aufgenommenen Patienten hatte der Anfangsindex gleichermaßen bei 300 gelegen. Die Studienergebnisse von Seifert wurden bereits 2004 als Dissertation veröffentlicht. Mittlerweile liegen weitere Studien mit etwas höheren Probandenzahlen vor. Erklärbar ist die Wirkung des Weihrauchs mit seiner entzündungshemmenden Wirkung. Interessant sind die Studienergebnisse insofern, als die Standardbehandlung mit Mesalazin, Glucocortikoiden, Immunsuppressiva und Antibiotika auf lange Sicht Nebenwirkungen wie Nierenschädigungen hervorrufen kann.

Bisher ist Weihrauch in Deutschland allerdings nicht offiziell zur Mitbehandlung von Morbus Crohn zugelassen. Zwar wurden im Reagenzglas antientzündliche Wirkungen nachgewiesen. Diese werden auf inhibitorische Effekte der 5-Lipoxygenase und der daraus entstehenden Leukotriene zurückgeführt. Auch in anderen klinischen Studien bestätigten sich die Ergebnisse der Mannheimer Pilotstudie. Wie so oft, genügen für eine Zulassung als Medikament aber keine Studien, die nur mit geringen Probandenzahlen über einen relativ kurzen Zeitraum durchgeführt werden. Erst wenn international anerkannte Langzeitstudien mit hohen Probandenzahlen vorliegen, steigen die Chancen auf eine Zulassung des Weihrauchs als Behandlungs- oder Mitbehandlungsoption bei Morbus Crohn.

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